02 Jan Auroville – Herzensort
Wenn einem wirklich ein Ort sehr am Herzen liegt, ist es schwierig darueber zu schreiben und seine Gefuehle fuer diesen Ort in Worte zu fassen.
Auroville liegt bei Pondicherry an der Ostkueste Indiens. Auroville ist eine internationale spirituelle Gemeinschaft, mit derzeit 2700 Einwohnern aus 50 Laendern. Sri Aurobindo und seine Gefaehrtin, Mira Alfassa genannt die „Mutter“, hatten die Idee diese Stadt zu gruenden. In ihr sollten die Menschen Kasten- und Religionsunabhaengig, International und Gleichgestellt zusammen Leben und Arbeiten. Sich der integralen Spiritualitaet zu widmen, sollte das Hauptziel sein. Diese Stadt soll niemanden im Speziellen gehoeren, heisst es in der Charta Aurovilles.
1968 begann das Projekt Auroville. Viele Hippies kamen und begannen das extrem ausgedoerrte baumlose Land zu bearbeiten. Sie lebten unter harten Bedingungen und wussten oft nicht, wie sie sich ernaehren sollten, erzaehlte uns Sonja. Sonja kommt aus Holland und war eine der Mitbegruenderinnen Aurovilles und unsere Vermieterin. Das Land wurde vom indischen Staat zur Verfuegung gestellt. Zu Beginn blieb keine Zeit fuer Meditation sondern die Arbeit (karma Yoga) stand im Vordergrund. Und das Ueberleben.
Heute ist Auroville dschungelig. Die anfaenglichen Bambushuetten gibt es immer noch, aber genauso sind poshe Villen und Apartmenthaeuser entstanden. Die Menschen leben auf sehr unterschiedliche Art und Weise hier. Leider hat man oft den Eindruck einer Klassengesellschaft. Denn wer Geld mitbringt kann in Auroville wundervoll leben, wer es verdienen muss hat viele Schwierigkeiten. Gerade als Auslaender gibt es viele staatliche Auflagen.
Das Herz Aurovilles bildet das Matri Mandir und der Banyan Baum mit seinem Park drum herum. Hier ist ein Ort der Stille, der Konzentration
Wenn man das Matri Mandir betritt fuehlen sich viele an ein Raumschiff erinnert. Man muss weisse Socken anziehen und geht einen Wendelgang hinauf. Oben angekommen betritt man einen hohen weissen Saeulenraum. In der Mitte steht ein riesiger runder Kristall, sonst nichts. Man hat ( nach einer Einfuehrung) taeglich Zeit dort zu meditieren. Thorsten und ich haben diese Zeit oft genutzt. Manchmal kamen wir heraus und haben erwartet auf einem fremden Planeten gelandet zu sein.
Leider darf man nicht immer in den Park oder in das Matri Mandir. Wir hatten aber zu Weihnachten die wundervolle Gelegenheit unter dem Banyan Baum eine Klangkonzert zu geniessen und am naechsten Tag dem OM Chor zu lauschen. Weihnachten und Sylvester waren bei uns also sehr meditativ.
Unsere fuenf Wochen in Auroville vergingen wie im Flug. Vor allem weil das Angebot so gross ist und sich irgendwann wirklich Alltag eingeschlichen hat.
Zuerst haben wir im Center Guesthouse gewohnt.
Leider war da die Energie nicht gut und wir haben eine neue Bleibe gesucht.
Wir hatten sehr viel Gluck ein kleines Haus bei Sonja und Umberto in Aurodam zu finden. Es war ein richtiges zu Hause
Thorsten hat durch Zufall eine Arbeit gefunden oder hat die Arbeit ihn gefunden?
Er kam jeden Tag dreckig und fertig aber gluecklich nach Hause
Und ich war suechtig nach dem schwarzen Brett auf dem jeden Tag neue Angebote klebten:
Es gibt in Auroville wundervolle Yoga-Studios. Ungewoehnliche Angebote wie: mudra chi, den OM Chor, Tagesworkshops mit dem Namen: „Who am I“, pranayama Seminare, die 5 Rhythmen, Nia-Dance…das Angebot ist unerschoepflich, vor allem in der Hauptsaison. Und natuerlich philosophische Seminare ueber den integralen Yoga.
Gespickt wird das ganze mit unglaublich gutem Essen, tollen Cafes und interessanten Menschen aus aller Welt.
Kein Wunder das wir nach den 5 Wochen SO ausssahen:
und nicht wirklich unser zu Hause verlassen wollten.
Vielleicht lag es aber auch an der bislang besten und schönsten Pommesbude Indiens……